Wie finde ich den Mut für einen Jobwechsel

Wie finde ich den Mut für einen Jobwechsel

Wie finde ich den Mut für einen Jobwechsel 2560 1446 Melanie Lirk

Im September habe ich auf LinkedIn die Frage gestellt: Was hält dich davon ab, deinen Job zu wechseln?
Über 50 % haben geantwortet:

“Ich habe Angst vor schlechteren Bedingungen.”

Insgesamt 48 % haben angegeben, dass sie entweder Angst davor haben, weniger Geld zu verdienen, ihre Komfortzone zu verlassen oder ihnen die Klarheit darüber fehlt, was sie eigentlich wollen.
Um diese Ängste und Zweifel zu überwinden, hilft es im ersten Schritt zu verstehen, woher sie kommen.

Was uns Menschen antreibt

Warum ticken wir Menschen so wie wir ticken? Warum geben wir uns mit weniger zufrieden, wenn wir doch eigentlich mehr wollen? Warum verharren wir lieber in einer Situation, die uns unglücklich macht, als etwas zu verändern? Warum ziehen wir oft den schlechteren Status-Quo den positiven Chancen, die in der Zukunft liegen, vor?

Sicherheit, Stabilität und Zugehörigkeit

Als Mensch tun wir alles, um zu überleben. Wir wollen Schmerz und Leid vermeiden und streben nach Vergnügen. Das steckt tief in unseren Genen. Diese natürlichen Antreiber sorgen dafür, dass wir potentielle Bedrohungen eher wahrnehmen als mögliche Chancen. Das half uns im Steinzeitalter dabei, im richtigen Moment vor wilden Tieren zu fliehen oder gegen sie zu kämpfen statt gefressen zu werden. Wenn wir den ganzen Tag nur auf alles Schöne um uns herum geachtet hätten, dann gäbe es uns als Spezies vermutlich nicht mehr. 
Heute hat sich die Art der Bedrohung geändert, aber unsere instinktiven Antreiber und Reaktionen nicht. Deshalb streben wir nach einem gewissen Maß an Wohlstand, Sicherheit und Stabilität. Wir wollen von anderen anerkannt werden und dazugehören. Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, wie unserer Familie, einem Team bzw. Unternehmen, einem Verein oder unserem Freundeskreis, gibt uns Sicherheit. 

Umgekehrt bedeutet das: Ablehnung ist gleich Gefahr!

Balance
Dann ist da noch das Prinzip der Homöostase. Homöostase besagt, dass unser Organismus eine Tendenz dazu hat, psychische Spannungen selbstregulierend auszugleichen, um immer wieder zu einem inneren Gleichgewicht zu finden. Wir wollen uns weder überfordern noch unterfordern. Stattdessen wollen wir immer wieder zu unserem Gleichgewicht zurückfinden. 
Das heißt: Ein neuer Job könnte uns womöglich überfordern, unsere Sicherheit und unseren Wohlstand gefährden. Aufgrund unserer Tendenz zur Negativität sehen wir erst Unsicherheiten und potenzielle Gefahren, die unser Gleichgewicht bzw. unsere Sicherheit stören könnten, statt die Chancen, die uns ein neuer Job eröffnen könnte. 

Selbstvertrauen
Wir fühlen uns auch deshalb unsicher, weil wir vorher nicht einschätzen können, ob wir genug wissen und können, um die neuen Herausforderungen, die auf uns warten, bewältigen zu können. Das hat sehr viel damit zu tun, was wir uns selbst zutrauen. Entsprechend unserer bisherigen Erfahrungen, Überzeugungen, Erziehung und Bildung wägen wir bewusst oder unbewusst ab, ob wir einer Herausforderungen gewachsen sind.

Gewinn und Preis
Hinzu kommt natürlich noch die Frage: Lohnt sich die Veränderung? Oder: Ist der zukünftige Gewinn groß genug, damit es sich lohnt, die eigene Komfortzone zu verlassen? 
Das kannst du erst beantworten, wenn du weißt, was du willst und was dir wichtig ist.
Frage dich: “Wenn ich das, was ich aktuell habe, nicht will, was will ich stattdessen?“
Du brauchst Klarheit darüber, was du willst im Vergleich zu dem, was du aktuell hast.

Aber warum erkläre ich all das? Was bringt dir das?

  1. Bewusstsein ist der erste Schritt zur Veränderung. Zu verstehen, wie du als Mensch tickst, gibt dir die Möglichkeit, passende Strategien zu entwickeln, um diese natürlichen Barrieren zu überwinden.
  2. Wir sind oft sehr streng mit uns selbst. Verurteilst du dich oft dafür, dass du die Dinge, die du dir vornimmst, nicht angehst? Denkst du, dass du faul bist? Hat dich dieses Urteil eher motiviert oder blockiert? Meine Vermutung: Wenn du dich selbst verurteilst, blockiert dich das. Es führt dazu, dass du Veränderungen und Herausforderungen auf die lange Bank schiebst. 
  3. Bevor du ins Handeln kommst, gilt es an deinem Mindset zu arbeiten, Klarheit zu gewinnen und innere emotionale sowie mentale Hürden zu überwinden.

Ein Zwischenfazit

👉 Du hast nun das Bewusstsein darüber, was die natürlichen Barrieren der Veränderung sind und weißt, wie du als Mensch tickst.
👉 Du weißt, dass Selbstverurteilung dich davon abhält, dich zu verändern.

Dann können wir jetzt am Mindset, der inneren Klarheit und dem Überwinden von Hürden arbeiten. Los geht’s!

Im Folgenden teile ich häufige Fragen meiner Coachees.
Als Antwort gebe ich dir kurze Tipps, Ideen sowie Fragen zur Selbstreflexion.

Woher weiß ich, ob der neue Job so ist, wie ich ihn mir vorstelle?

Erstelle dir eine Liste mit Freunden und Bekannten, die bereits das machen, was du zukünftig machen willst.
Lade sie auf einen Kaffee ein und stelle ihnen Fragen wie:

    • Wie sieht dein Arbeitsalltag in diesem Job aus?
    • Was macht dir an deinem Job Spaß?
    • Wie fühlt es sich an, in diesem Job zu arbeiten?
    • Was hast du getan, um zu diesem Job zu gelangen?
    • Welche Herausforderungen gab es auf deinem Weg und wie hast du sie überwunden?

Wie gewinne ich Klarheit darüber, was ich wirklich will?

Eine hilfreiche Frage aus dem Buch “5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen” von Bronnie Ware, ist:
“Wenn ich mit 90 im Schaukelstuhl sitze, welche Geschichte möchte ich meinen Enkeln über mein Leben erzählen?”
Ein Job, der zufrieden macht, sollte mindestens drei Bedingungen erfüllen: Spaß machen, einen Mehrwert für andere schaffen und genug Einkommen generieren. 

Wie kann ich meine Angst überwinden?

    1. Angst als etwas Positives bewerten. Angst zeigt dir, dass dir das, wovor du Angst hast, wichtig ist.
    2. Erkennen, dass kein Weg an der Angst vorbei führt. Der Weg führt durch die Angst hindurch. Konfrontiere dich mit deiner Angst in kleinen Schritten.
    3. Ängste sind diffus. Gewinne Klarheit über deine Ängste, schreibe sie auf, dann kannst du dich mit ihnen auseinandersetzen – mit einer Angst nach der anderen.

Woher weiß ich, ob sich eine Veränderung lohnt?

    1. Das kannst du nur bedingt vorher wissen. Versuche deshalb, dein Vorhaben im Kleinen auszuprobieren. Mache ein Praktikum oder hospitiere, unterstütze jemanden, der schon dort ist, wo du hinwillst, engagiere dich ehrenamtlich oder arbeite auf freiberuflicher Basis neben deinem Beruf.
    2. Jedes Verhalten und jede Situation hat einen Gewinn/Vorteil und einen Preis/Nachteil oder einen Kompromiss. Fokussiere dich bewusst auf den Gewinn.
      Ein möglicher Gewinn könnte sein: du lernst neue Fähigkeiten, die dich noch attraktiver für den Arbeitsmarkt machen, du wächst persönlich an neuen Herausforderungen, du knüpfst neue Kontakte, du verdienst mehr Geld, hast flexiblere Arbeitszeiten, Chancen mehr Verantwortung zu übernehmen oder mehr Zeit für Familie und Freunde.

Frage dich: 

        1. Wie zufrieden bin ich auf einer Skala von 1 (niedrig) bis 10 (hoch) mit meinem aktuellen Job? 
        2. Wenn du die Zahl hast, frage dich: Ist mir das genug? 
        3. Welchen Wert auf dieser Skala will ich erreichen? 
        4. Was gewinne ich durch einen neuen Job? 
        5. Welchen Preis bin ich bereit zu zahlen? Oder: Welchen Kompromiss bin ich bereit einzugehen?

Ich will meinen Lebensstandard halten. Wie kann ich sicherstellen, dass ich keine Abstriche machen muss?

Abstriche, beispielsweise finanzieller Natur, sind oft nur temporär.
Ein Beispiel: Ich habe nach meiner Festanstellung, in der ich fast 6-stellig verdient habe, von 0 gestartet. Nach ca. 1,5 Jahren habe ich ungefähr genauso viel verdient wie in meiner Festanstellung. 

Frage dich: Wie kann ich diese Übergangszeit überbrücken?

So habe ich diese Zeit überbrückt:
Ich habe…

    • schon länger Geld gespart.
    • eine Abfindung ausgehandelt.
    • Arbeitslosengeld in Anspruch genommen.
    • einen Gründerzuschuss beantragt und erhalten. 
    • mit einem niedrigen Stundenlohn gestartet und ihn schrittweise erhöht, da ich mit mehr Erfahrung mehr Wert bieten konnte.
    • für diverse Einkommensquellen gesorgt, bspw. Yoga- und Fitnessstunden, 1:1 Coaching, Stressbewältigungskurse, Content Creation und Social Media Management.

Wie kann ich Geld sparen, selbst wenn ich wenig Geld zur Verfügung habe?

Du hast die Möglichkeit, deine monatlichen Fixkosten zu senken und über einen längeren Zeitraum Geld zu sparen. 

    1. Mache dir eine Übersicht deiner monatlichen Einnahmen und Ausgaben – Fixkosten und variable Kosten. Das Haushaltsbuch von Madame Money Penny ist hier bspw. hilfreich. 
    2. Rechne aus, wie viel Geld du tatsächlich pro Monat zum Leben brauchst.
    3. Überlege dir, welche Dinge du vorübergehend streichen oder minimieren kannst. Das könnte beispielsweise sein: Ausgaben für Abos wie Netflix, Spotify oder Magazine, Mobilität (Rad statt Öffis oder Öffis statt Auto), einen günstigen Mobilfunkvertrag wählen, in eine kleinere Wohnung ziehen, teure Lebensmittel, Urlaub. 
    4. Wir häufen so viel Krempel an, den wir eigentlich nicht nutzen oder brauchen. Was kannst du verkaufen? 
    5. Wie kannst du dir Limits für variable Kosten setzen? Beispielsweise für Restaurant- und Café-Besuche, Kleidung, Beauty-Produkte. Um deine variablen Ausgaben zu tracken, kannst du verschiedene Apps nutzen.
    6. Welche Möglichkeiten hast du aktuell, um an mehr Geld zu kommen? z.B. eine Gehaltserhöhung verhandeln, intern den Job wechseln, gleiches Gehalt bei weniger Stunden (= mehr Zeit, um etwas zu lernen oder für einen Nebenverdienst).

Mir fehlt die Zeit für etwas Neues. Was kann ich tun?

Aufgabe 1
Überlege dir:

    • Was sind aktuell meine Prioritäten?
    • Welche Verpflichtungen habe ich? Erstelle eine Liste.
    • Streiche alle Verpflichtungen, die nicht zu deinen Prioritäten passen.

Aufgabe 2
Überlege dir, wie du dir Zeit erkaufen kannst.
Hier sind ein paar Beispiele:

    • Steuerberater beauftragen
    • Babysitter engagieren
    • Haushalts-/Putzhilfe organisieren
    • Gesundes Fertig-Essen bestellen
    • Home Office verhandeln
    • Lebensmittel nach Hause liefern lassen

Was ist, wenn ich alles verliere?

Hier eignet sich eine Übung, die ich „Entkatastrophisieren“ nenne:
Wenn du Angst hast, gehst du vom Schlimmsten aus, obwohl die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Fall eintrifft, gering ist. Wenn du dich also mit dem schlimmsten Fall konfrontierst, dann verliert er meist seine beängstigende Wirkung.

    1. Was wäre das Schlimmste, was passieren kann? Schreibe auf, wovor du Angst hast.
    2. Auf einer Skala von 1 bis 10, wie wahrscheinlich ist es, dass der schlimmste Fall eintritt?
    3. Was wäre, wenn meine schlimmsten Befürchtungen wahr werden? Wie würde ich damit umgehen?

Wie schaffe ich den Schritt aus der Komfortzone?

Der 1. Schritt ist, dich von der Vorstellung zu verabschieden, dass Veränderung von heute auf morgen passiert. Dass du von jetzt auf gleich alles umkrempeln musst. Gib dir stattdessen Zeit und mache dir einen langfristigen Plan. Ein Schritt nach dem anderen. Eventuell brauchst du Geduld und einen langen Atem. Versuche das richtige Maß zu finden zwischen: Alles über den Haufen werfen und gar nichts tun.

Frage dich: Was ist der kleinstmögliche Schritt, den ich mir aktuell vorstellen kann zu gehen? Danach frage dich: Was ist mein nächster Schritt?
Dein Mut und dein Selbstvertrauen wachsen mit kleinen Erfolgen. Diese Erfahrungen kreieren ein positives Momentum.

Bei all diesen Fragen gilt: Sei ehrlich zu dir selbst! Suchst du nach guten Ausreden oder nach Wegen, um deine Unsicherheit zu überwinden?

Wie kann mir Coaching bei meiner Veränderung helfen?

    1. Du gewinnst innere Klarheit über deine Ziele, Wünsche, Stärken und Ängste – dadurch stärkst du dein Selbstvertrauen und wirst mutiger.
    2. Mithilfe des Coaches entwickelst du konkrete Strategien, um deine inneren und äußeren Hürden zu überwinden – so kommst du direkt in die Umsetzung.
    3. Du bekommst genau an den Stellen Unterstützung, an denen du eigentlich aufgeben willst – so bleibst du dran und gibst nicht gleich auf, wenn es schwierig wird.

Willst du den “Fast Forward-Button” drücken und endlich ins Tun kommen statt nur darüber nachzudenken? Dann vereinbare einen Kennenlerntermin mit mir! 

Du schilderst deinen Veränderungswunsch, ich sage dir, ob und wie ich dich im 1:1 Coaching dabei unterstützen kann und wenn du bereit bist, legen wir gemeinsam los!

Mein Geschenk für dich

Damit du alle Fragen ganz einfach für dich beantworten kannst, erhältst du ein kostenloses Mini-Workbook mit 33 Selbstcoaching-Fragen für deinen Jobwechsel!

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