Ich bin davon überzeugt, dass ich nur dann ein zufriedenes Leben gestalten kann, wenn ich weiß, was mir wirklich wichtig ist. Sowohl im Job als auch im Leben. Meine persönlichen Werte zu kennen, hilft mir dabei, schwierige und wichtige Entscheidungen in meinem Leben zu treffen.
Der Inhalt im Überblick
ToggleDie schwierigste Entscheidung meines Lebens
Meinen sicheren Angestelltenjob aufzugeben und mich während Corona selbständig zu machen, war die schwierigste Entscheidung, die ich in meinen 35 Jahren getroffen habe. Ich wollte es so sehr und gleichzeitig hatte ich so viel Angst davor. Mir gingen 1.000 Fragen auf einmal durch den Kopf. Fragen wie…
💭 Woher weiß ich, dass das die richtige Entscheidung ist?
💭 Was ist, wenn ich diese Entscheidung bereue?
💭 Was ist, wenn ich scheitere? Ist jetzt der richtige Zeitpunkt?
💭 Kann ich mit dem, was mir Spaß macht, tatsächlich Geld verdienen?
💭 Werde ich genug Geld haben, um eventuell ein Kind versorgen zu können?
💭 Wie kann ich finanziell unabhängig bleiben?
Die Gedanken in meinem Kopf kreisten, ich fühlte mich überwältigt und unsicher.
Trotzdem habe ich diesen mutigen Schritt in die Unsicherheit gewagt.
Wie mir das gelungen ist und auch wie auch du mutige Entscheidungen leichter treffen kannst, das will ich dir zeigen.
Deine persönlichen Werte als Kompass
Meine persönlichen Werte waren für diese Entscheidung mein Kompass. Ich wusste schon lange vorher, dass es mich zufrieden und glücklich macht …
- selbstbestimmt zu arbeiten, statt in eine 9-5-Struktur gepresst zu werden.
- die Freiheit haben, um an Themen zu arbeiten, die mich wirklich begeistern, von Orten aus, die mich inspirieren.
- selbst entscheiden zu können, ein Projekt zu starten, einen Online-Kurs aufzunehmen oder einen Artikel zu veröffentlichen, statt um Erlaubnis zu fragen.
- Abwechslung zu haben, zu lernen, kreativ sein und persönlich zu wachsen.
Was ist dir wichtig? Definiere deine persönlichen Werte!
So kannst du deine persönlichen Werte leben
Zuerst einmal darfst du dir Zeit nehmen, um deine eigenen Werte kennenzulernen. Dabei kann dir die Frage helfen: Wann hat das letzte Mal jemand etwas gesagt oder getan, dass dich verärgert hat? Oder wann hast du dich das letzte Mal über dich selbst geärgert? Rufe dir eine konkrete Situation vor dein inneres Auge.
Eine weitere Spur, die dich zu deinen persönlichen Werten führt ist die Frage: Wenn eine andere Person etwas tut oder unterlässt und daraufhin in dir ein Gefühl von Ärger, Scham, Angst, Traurigkeit oder Frust aufsteigt, dann ist es wahrscheinlich, dass bewusst oder unbewusst einer deiner Werte verletzt wurde.
Entsteht also ein solches Gefühl in dir, kannst du neugierig in dich hineinspüren und hören. Frage dich: Was ist mir jetzt gerade wichtig?
10 Werte Beispiele
In welchem der Werte Beispiele findest du dich wieder?
Stell dir vor, du bist verärgert, weil…
Das kannst du natürlich auch auf dein eigenes Verhalten beziehen. Jemand, der Ehrlichkeit schätzt, wird sich gut fühlen, wenn er die Wahrheit sagt. Umgekehrt wird sich die gleiche Person schlecht fühlen, wenn sie nicht die Wahrheit sagt.
Bestimme deinen Wertekompass
Ich habe für dich eine Werteliste erstellt.
Die Liste gibt dir eine Vorstellung von persönlichen Werten, die dich bewusst oder unbewusst leiten. Füge gerne weitere Werte hinzu, die du vermisst!
Deine Werteliste
Bestimme deine persönlichen Werte in 3 einfachen Schritten. Danach hast du Klarheit darüber, was dir wirklich wichtig ist. So kannst du schwierige Entscheidungen ohne Kopfzerbrechen und mit mehr Leichtigkeit treffen.
Weitere Fragen, die dir dabei helfen, deine eigenen Werte zu definieren
👉 Welcher der Werte aus der Liste gibt mir ein gutes Gefühl, wenn er erfüllt ist?
👉 Welcher der Werte löst negative Gefühle wie Ärger oder Traurigkeit in mir aus, wenn er nicht erfüllt ist oder von anderen vernachlässigt wird?
👉 Was sind die Werte der Menschen, mit denen du dich am liebsten umgibst? In wessen Gegenwart fühlst du dich besonders wohl und weshalb?
👉 Wann war ich schon einmal von mir selbst oder anderen enttäuscht? Welches Verhalten hat dazu geführt?
10 Tipps, um deine persönlichen Werte zu leben
1
Nimm deine Gefühle bewusst wahr. Gefühle sind ein guter Kompass. Sie zeigen dir, welche Werte dir wichtig sind.
2
Deine Werte zu kennen, hilft dir dabei Menschen mit ähnlichen Werten anzuziehen und ermöglicht dir, dich bewusst von Menschen zu distanzieren, die deine Werte nicht teilen.
3
Die Person, die deine Werte am besten erfüllen kann, bist du selbst. Denn du kannst das Verhalten von anderen nicht beeinflussen.
4
Als Menschen streben wir alle nach Kongruenz. Das heißt, wenn das, was du tust, nicht mit dem übereinstimmt, was du denkst, wirst dich damit unwohl fühlen.
5
Werte verändern sich mit der Zeit. Während mir Abenteuer und Feiern früher wichtiger war, sind mir jetzt Selbstverwirklichung und Gesundheit wichtiger.
6
Statt 100 Werte zu haben, priorisiere deine Top 3-5 Werte. Mein Wert Verlässlichkeit ist mir wichtiger als mein Wert Pünktlichkeit.
7
Vorsicht vor widersprüchlichen Werten. Zwei Werte können sich gegenseitig widersprechen, z.B. Unabhängigkeit und Sicherheit.
8
Verschiedene Werte sind in verschiedenen Lebensbereichen unterschiedlich wichtig. Familie kann in den 20ern weniger wichtig sein als in den 30ern.
9
Stehen deine Werte mit den Werten dein*er Partner*in im Widerspruch, kann es vermehrt zu Konflikten bei wichtigen Lebensentscheidungen kommen. Beispiel: Kinder oder nicht.
10
Es ist immer ratsam mehr als eine Strategie zu haben, um die eigenen Werte zu erfüllen. Freiheit kann bedeuten, ortsunabhängig zu arbeiten, Projekte frei wählen zu können, aber auch flexible Zeiteinteilung und finanzielle Sicherheit.
Risiken und Nebenwirkungen
Was trifft eher auf dich zu?
Ich denke, dass es von allem ein „zu viel des Guten“ und ein „zu wenig des Guten“ gibt. Es ist wichtig, ein gesundes Maß zu finden. Was meine ich damit?
Hier sind drei Beispiele:
Zu viel des Guten: Hilfsbereitschaft
Eine Bekannte meiner Familie ist sehr hilfsbereit. Sie kümmert sich um ihren behinderten Sohn und ihre kranke Mutter, so dass sie sich selbst dabei vergisst. Mittlerweile hat sie sich so vernachlässiget, dass sie selbst krank geworden ist. Hier wird Hilfsbereitschaft zur Aufopferung.
👉 Sei dir stets darüber bewusst, welche Auswirkungen es hat, wenn du einen deiner Wert kompromisslos lebst.
Zu viel des Guten: Ehrlichkeit
Hast du dich schon einmal bei einer Notlüge ertappt? Oder bist du immer zu 100% ehrlich, koste es was es wolle?
Der Preis von Ehrlichkeit ist Verletzlichkeit. Entweder du verletzt mit deiner Ehrlichkeit andere oder machst dich selbst verletzlich, indem du ehrlich deine Gefühle mitteilst. Hier lohnt es sich, dich vorab selbst zu fragen:
👉 Was ist der Gewinn und was der Preis meiner Ehrlichkeit in dieser Situation?
Der Gewinn ist beispielsweise, dass du zu dir selbst und deinen Werten stehst. Der Preis könnte sein, dass dein Gegenüber so verletzt ist, dass er oder sie die Beziehung zu dir beendet.
👉 Ist es sicher genug, um mich in dieser Situation ehrlich und damit verletzlich zu zeigen?
Das hängt ganz davon ab, wie sehr du deinem Gegenüber vertraust.
Zu viel des Guten: Pünktlichkeit
Gehörst du eher zum Club der Pünktlichen oder der Unpünktlichen?
Meinem Vater ist Pünktlichkeit in jeder Lebenssituation sehr wichtig. Meinem besten Freund ist Pünktlichkeit so wichtig, dass er sogar meistens fünf bis zehn Minuten früher da ist.
Ich habe gemerkt, dass es mich in meiner Freizeit ungemein stresst, wenn ich immer versuche, auf die Minute genau irgendwo anzukommen. Das hat schon oftmals zum Streit zwischen meinem Mann und mir geführt.
In Absprache mit meiner Verabredung erlaube mir je nach Situation auch mal später zu kommen und kläre das entsprechend mit den Personen ab, die es betrifft.
Alternativ frage ich mich: Wie kann ich sowohl pünktlich als auch entspannt angekommen? Die Lösung ist meistens etwas anderes abzusagen, mir weniger vorzunehmen und den Zeitpunkt der Verabredung ändern.
Umgekehrt kannst du dich fragen: Wovon habe ich gerade „zu wenig des Guten“? Mit diesem Blick kannst du dir Werte-Checkliste durchgehen, um herauszufinden, was dir aktuell fehlt und wovon du gerne mehr hättest. Das kann unter anderem sein: mehr finanzielle oder emotionale Sicherheit, mehr Freude im Job, mehr Abenteuer in der Beziehung.
Nun kennst du deine persönlichen Werte und kannst sie als Kompass für schwierige Entscheidungen nutzen. Wenn du vor einer Entscheidung stehst, kannst du Handlungsoptionen abwägen und dabei prüfen, welche sich am besten mit deinen eigenen Werten vereinbaren lässt.
Dein nächster Schritt: Setze dir Ziele, basierend auf deinen Werten
Ich habe für dich ein 7-seitiges Workbook erstellt – mit einer genauen Anleitung, wie du ins Tun kommst!
Das Workbook enthält:
- eine Vorlage, um dein Ziel SMART zu formulieren
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